Judentum

Die jüdischen Evangelien. Die Geschichte des jüdischen Christus

Daniel Boyarin

 

Ergon Verlag

2015, 172 Seiten

 

Verlagsbeschrieb: "Mit seinem bahnbrechenden Buch 'Die jüdischen Evangelien. Die Geschichte des jüdischen Christus' unternimmt der renommierte Talmudgelehrte und Religionssoziologe Daniel Boyarin (University of California/Berkeley) eine Zeitreise zu den gemeinsamen Wurzeln heutiger religiöser Identitäten des rabbinischen Judentums und des Christentums - wegweisend für den interreligiösen Dialog, die Forschung und interessierte Leser.
Ausgehend vom Schlüsseltext Daniel 7 mit seiner doppelten Gottheit entfaltet Boyarin mittels einer textnahen Auslegung (close reading) die Vorstellung des menschlichen und göttlichen 'Menschensohns' als messianischen Erwartungshorizont der Juden im 1. Jh. So verkörperte Jesus selbst den erwarteten danielschen Menschensohn als Messias. Aus midraschischer Auslegung entstand die Jesus-Geschichte, das jüdische Evangelium, als Glaubens-Variante innerhalb des Judentums, in dem die Vorstellung vom göttlich-menschlichen Erlöser bereits vorgebildet war, die bisher als genuin christlich angesehen wurde. Die Übertragung des Menschensohn-Titels auf andere Messiasse im 1. Jh. findet sich auch in den Bilderreden im 1. Henoch und in der Gestalt 'des Menschen' im 4. Esra.
Jesus brach nicht mit den jüdischen Speisevorschriften, lebte vielmehr koscher und war ein toratreuer Bewahrer gegenüber pharisäischen Neuerungen. Zudem versucht Boyarin, die Idee eines leidenden Messias zeitlich bereits in der Danielvision anzusetzen und nicht erst als nachösterliche Erzählung."

Die Geburt des Judentums aus dem Geist des Christentums

Peter Schäfer

 

Mohr Siebeck

2010, 210 Seiten

 

Verlagsbeschrieb: "Peter Schäfer befasst sich mit den Rückwirkungen des sich herauskristallisierenden Christentums auf das zeitgenössische rabbinische Judentum, d.h. den Einflüssen, die das zu sich selbst findende Christentum auf das Judentum ausübte.
Nach der viel diskutierten Erzählung vom verschwundenen Messiasbaby im Jerusalemer Talmud werden Auseinandersetzungen zwischen Rabbinen und diversen Häretikern bezüglich der Frage des einen Gottes oder einer möglichen Vielzahl von Göttern untersucht. Vor allem die im Christentum allmählich konkrete Gestalt annehmende Idee einer göttlichen Zweiheit (Vater und Sohn) bzw. Dreiheit (Vater, Sohn und Heiliger Geist) hat im rabbinischen Judentum deutlichere Spuren hinterlassen als bisher meist angenommen. Daneben spielen Vorstellungen eine wichtige Rolle, die sich aus dem Menschensohn des Danielbuches im Judentum und im Christentum entwickelten; im babylonischen Talmud und in der frühen jüdischen Mystik tritt uns dann die Gestalt eines höchsten Engels mit Namen Metatron entgegen, der sogar den Beinamen 'Kleiner Gott' erhält. Abschliessend wird ein klassischer rabbinischer Midrasch vorgestellt, der ganz unbefangen den Gedanken des stellvertretenden Sühneleidens des Messias (wieder) in das Judentum einführt.
Die Grenzen zwischen 'Rechtgläubigkeit' und 'Häresie' erweisen sich auch im Judentum als fließend, und mehr als einmal drängt sich die Überlegung auf, ob man nicht nur von der 'Geburt des Christentums aus dem Geist des Judentums' sprechen sollte, sondern umgekehrt auch von der 'Geburt des Judentums aus dem Geist des Christentums'."

The Messianic Hope. Is the Hebrew Bible really messianic?

Michael Rydelnik

 

NAC Studies in Bible and Theology 9

206 Seiten, 2010

 

Eine Studie über die messianische Interpretation von Texten der Hebräischen Bibel. Eine entscheidende Rolle für die Art und Weise, wie das Judentum heute mit Texten umgeht, welche das Christentum traditionell messianisch liest, sieht Rydelnik bei Raschi.

Jesus im Talmud

Peter Schäfer

 

Mohr Siebeck

2. Aufl. 2010, 318 Seiten

 

"'Gibt es keine andere Option jenseits von christlichem Antijudaismus, jüdischer Apologetik und [...] wissenschaftlichem Wegerklären des Textbefundes?", fragt Schäfer im Vorwort seines Buches über Jesus im Talmud. Und er antwortet: 'Ich bin fest davon überzeugt, dass es sie gibt und beabsichtige, dies in den Kapiteln des vorliegenden Buches demonstrieren.' (S.13f.) Dabei geht er "von der zugegebenermassen naiven Annahme aus, dass die einschlägigen Quellen sich auf die Person Jesu beziehen, solange nicht das Gegenteil bewiesen ist. Damit schiebe ich die Beweislast denen zu, die die Gültigkeit der Jesus-Passagen ablehnen. Genauer, ich sehe absolut keinen Grund, warum die tannaitischen Jesus ben Pantera/Pandera- und die Ben Stada-Passagen sich nicht auf Jesus beziehen sollten, und ich werde diesen Anspruch im folgenden rechtfertigen."

Ein Rabbi spricht mit Jesus

Jacob Neusner

 

Herder

2007, 178 Seiten

 

Vom Umschlagtext: "Ein redliches und kluges Buch, das mit viel Respekt auf den Punkt bringt, was Christen und Juden voneinander trennt - und gerade dadurch den Weg zu Verständnis füreinander bereitet. 'Das bei weitem wichtigste Buch für den jüdisch-christlichen Dialog, das in den letzten Jahren veröffentlicht worden ist.' (Benedikt XVI.)"

 

Das Buch ist zuerst 1993 auf Englisch erschienen unter dem Titel A Rabbi Talks with Jesus.